Für die Bebauung des Klosterbergs bewarb sich die Stadt mittels der Stadtbau GmbH für ein Modellprojekt des Bayerischen Bauministeriums. – Es bezieht sich auf den „Planungsabschnitt 1“ für den Klosterberg, also das Grundstück im Besitz der Stadt. – Das war eines Tages in der Zeitung zu lesen (s. Meldung Modellprojekt) und löste Irritationen aus (s. Mogelpackung, Statement der Stadt, Klimaschutz spricht gegen Bebauung).
Drei wesentliche Charakteristika dieses Modellprojekts sind:
(1)
Die Bebauung soll „klimaangepasst“ erfolgen, und trägt daher (im Vergleich zu herkömmlichem Bauen) „kosmetisch“ zum erwähnten Klimaschutz bei.
Wirklicher Klimaschutz hieße nicht zu bauen, gerade weil der Klosterberg klimaschutzfachliche Funktionen für angrenzende Stadtgebiete übernimmt: den Hochwasserschutz durch Flächenversickerung und die Frischluftzufuhr für die Stadtau und die Innenstadt; sie werden durch eine Bebauung gänzlich hintan gestellt! Ganz zu schweigen davon, dass Bauen an sich ein altbekannter Umwelt- und Klimakiller ist. (s. Klimaschutz ist anders gedacht)
(2)
Die Bedingung des Modellprojekts sehen keineswegs nur Sozialwohnungen vor, sondern auch Eigentumswohnungen bis zur Hälfte des Bauvolumens. Die Stadt wird somit quasi zu einem Immobilienunternehmen und wird die Wohnungen samt den dazugehörigen Grundstücksanteilen verkaufen. Vermutlich mit gutem Gewinn.
Dieser Anteil der frei verkäuflichen Eigentumswohnungen wird freilich verschwiegen, obwohl er zur Finanzierung des Bauens am Berg unerlässlich ist.
(3)
Das Modellprojekt soll auch leistbare Wohnungen, Sozialwohnungen bereit stellen.
ABER: Der enorme Aufwand, der zur Bebauung dieses bergigen Geländes nötig ist, macht sämtliche Wohnungen extrem teuer. (s. Das Vorhaben)
- Wird / kann das Modellprojekt also überhaupt die gesamte, zunächst geplante Bebauung umfassen? Oder nur eine Teil und der Rest MUSS frei finanziert werden?
- Und wie viele Wohnungen des Anteils, der zum Modellprojekt schließlich gehört, werden dann auch leistbare („geförderte“) Mieten haben? Für wie lange? Wer werden die Eigentümer sein? Die Stadtbau GmbH?
Das Modellprojekt ist kein sozialer Wohnungsbau mit dauerhaft leistbaren Sozialwohnungen
(s .Was sind Sozialwohnungen? Keine Pseudo-Sozialwohnungen),
auch wenn die Sozialwohnungen in den Vordergrund geschoben werden, um die Bauabsicht sozial erscheinen zu lassen!
Weitere Informationen:
Keine Pseudo-Sozialwohnungen (LB)
Geförderter versus sozialer Wohnungsbau (LB)
Der Klosterberg ist ungeeignet (LB)
Werden diese Wohnungen benötigt? (LB)
Wäre Hohn für Ökologie (LB