Fast hundert Jahre bin ich alt,
als Gütl überall bekannt.
Und stolz bin ich, dass meine Wiege
am Fuß des Klosterberges stand.
Am schönsten Fleckchen dieser Erde
bot Heimat ich der Schwesternschar,
die diesem Berge abgerungen,
was immer menschenmöglich war.
So ging es Jahre, viele Jahre.
Froh lebten in mir Mensch und Tier.
Doch dann geschah es – mir zuleide...“
…es [wird zerstöret] das Quartier?
(aus: „Das Gütl erzählt“, von Mater Oberin Cassilda)
Der Klosterberg –
eine historisch gewachsene Kulturlandschaft im Andenken an das bedeutsame Wirken der Englischen Fräulein
ab 1000 | Waldrodungsarbeiten links der Donau |
bis ca. 1800 | Die Gegend des heutigen Klosterbergs gehört zum Regensburger Frauenstift Niedermünster (seit 1001 in Deggendorf); ab 1444 ist dieser Besitz auch durchgehend dokumentiert. |
1810 | Durch die Säkularisierung wird das Gebiet Besitz der Stadt. |
1863 | Die Englischen Fräulein kommen auf ausdrückliche Bitte des Stadtrats nach Deggendorf und beginnen ihr segensreiches Tun für die Mädchenbildung. |
1869 | Erwerb des „Gütls“ zur Versorgung der Schwestern. Zu ihm gehört auch das Areal des KLOSTERbergs. |
19. Jahrhundert | Trotz der städtischen Verdichtung wird er nicht zum Spekulationsobjekt, vor allem um das einzigartige Stadtbild nicht zu zerstören. |
1912 | Stiftung des Kreuzes am KLOSTERberg |
1938 | Nach dem Willen der Nazis sollen die Englischen Fräulein umgesiedelt und der KLOSTERberg bebaut werden. Das gelingt nicht: es bleiben die Schwestern und der KLOSTERberg ein grüner Hügel. |
2008 | Verabschiedung der Englischen Fräulein aus Deggendorf (mangels Nachwuchs für den Orden) |
2013 | Verkauf des KLOSTERbergs an die Stadt in der Absicht, dies „zum Wohle der Stadt“ zu tun. Ihr „Gütl“ überließen sie dem Senioren-Aktiv-Club im Erbbaurecht. |
2016 | Herausnahme des KLOSTERbergs aus dem Landschaftsschutzgebiet zum Zweck der Bebauung |
Weitere Informationen:
Klosterberg sollte schon mal bebaut werden – Bericht