Für eine Bebauung des Klosterbergs besteht kein Bedarf. Und das aus folgenden Gründen:
(1)
Die Einwohnerzahl Deggendorfs wächst, wenn man die Studenten dazuzählt (EW inkl. Stud.), weil die Hochschule stetig wächst. Aber Studenten sind keine Käufergruppe der geplanten Eigentumswohnungen. (s. Einwohnerzahl und Wohnbedarf )
Die Einwohnerzahl Deggendorfs schwankt im Hinblick auf die dauerhaften Einwohner (reale EWZahl). Wir haben so wenig Zuzug nach Deggendorf, dass die Neubürger weniger Wohnungen benötigen, als durch Sterbefälle frei werden. Es bleiben jährlich also Wohnungen über – schon ohne Neubauten! (s. Einwohnerzahl und Wohnbedarf ) Auch das Wohnungsangebot im Internet verringert sich somit nicht. (s. Immobilienmarktanalyse)
(2)
Auch am Klosterberg werden wieder eine Menge unnötiger teurer Eigentumswohnungen entstehen, da das Modellprojekt keineswegs nur Sozialwohnungen, sondern auch die Erstellung (und den Verkauf) von Eigentumswohnungen vorsieht. (s. geförderter versus sozialer Wohnungsbau)
Dabei hat Deggendorf bereits einen erheblichen Wohnungsleerstand aufgrund der Baupolitik, die eine sagenhafte Produktion von Geschossbauten mit teuren, für viele nicht leistbaren Eigentumswohnungen überall im Stadtgebiet bewirkt (s. Immobilienmarktanalyse )
(3)
Nur ein Teil der Wohnungen am Klosterberg muss für einige Jahre als „Sozialwohnung“ günstiger vermietet werden – auch wenn die Stadtbau GmbH den Zuschlag für das Modellprojekt erhalten hat und dafür als Organisator fungiert (s. In der Not frisst der Teufel Fliegen; . geförderter versus sozialer Wohnungsbau ; Was ist sozialer Wohnungsbau?)
Wollte die Stadt bezahlbaren Wohnraum in der Stadt haben, wäre eine Baupolitik nötig, die Altbauten erhält (s. für den Erhalt von Altbauwohnungen). Zudem müsste sie sog. geförderte (Sozial)Wohnungen bei JEDEM Neubauprojekt (Geschosswohnungsbau) zur Bedingung machen (s. Wirklich notwendig?) und selber echte Sozialwohnungen bauen, die auf DAUER kostengünstig zur Verfügung stehen. (s. Keine Pseudo-Sozialwohnungen)
(4)
Neubauten dienen somit nicht der Sicherung des Existenzbedürfnisses „Wohnen“ der Deggendorfer Bürger, sondern dem Profit der Verkäufer von Immobilien und der Geld-Anlagemöglichkeit für (hoffentlich redliche) Vermögende. (s. wirtschaftliche Aspekte)
Hält der Bauboom an, ist neben bzw. nach dem Modellprojekt mit der Bebauung des gesamten Klosterbergs zu rechnen.
In der Zusammenschau stellt sich der Wohnungsmarkt für die laufende Dekade in Deggendorf so dar:

Es wäre ein Bevölkerungswachstum von über 20 % in dieser Dekade nötig, um allein die vorhandenen plus die bereits bekannten geplanten Neubauten zu füllen!
… und das Überangebot wird mit der Klosterbergbebauung noch mehr wachsen!
Weitere Informationen:
Berechnungen zur Bevölkerungsentwicklung und zum Wohnbedarf – Analyse
Immobilienmarktanalyse – Analyse
Wirklich notwendig? (LB)
Auf jede Bebauung verzichten (LB)
Werden diese Wohnungen benötigt? (LB)
Braucht es diese Flächen wirklich? (LB)
Wächst Deggendorf? (LB)
Für wen wird in Deggendorf eigentlich gebaut? (LB)
Dem Bauboom folgen viele Verlierer (LB)
Argumente für den Bauboom hinterfragen (LB)
https://www.statistik.bayern.de/mam/statistik/gebiet_bevoelkerung/demographischer_wandel/demographische_profile/09271.pdf